Depression im Schulkontext

Die Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen und zeichnet sich durch eine Vielzahl von Symptomen aus:

Im Schulkontext können diese Symptome das Lernen und die sozialen Beziehungen der betroffenen Schüler:innen auf vielfältige Weise beeinträchtigen. Während die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten sich vor allem in Leistungsschwankungen und Problemen beim Lernen äußern, sorgen vermehrtes Grübeln sowie die Verminderung von Antrieb und Selbstvertrauen für eine geringere Beteiligung im Unterricht. 

Darüber hinaus können der Verlust von Freude und Interesse dazu führen, dass sich die Schüler:innen immer mehr vor ihren Freund:innen und Klassenkamerad:innen zurückziehen, ihren Hobbys und Interessen nicht mehr nachgehen und sich so nach und nach von ihren sozialen Kontakten distanzieren. Dies kann auf lange Sicht zur Isolation führen, was wiederum die Passivität sowie das Gefühl von Wertlosigkeit verstärken kann.

Depressive Menschen neigen oft dazu, negative Denkmuster zu entwickeln, die in einer einseitigen und undifferenzierten kognitiven Bearbeitung von Informationen resultieren. Dadurch kommt es zu einer ständig wiederholten Bestätigung negativer Vorstellungen über die eigene Person, die Umwelt und die Zukunft. Dies kann die die Stimmung weiter verschlechtern und die Selbstzweifel, Schuldgefühle und Selbstvorwürfe sowie Suizidgedanken oder suizidales Verhalten intensivieren.

Beispielweise können eine dichotome Denkweise (“Schwarz-Weiß-Denken”/”Alles-oder-Nichts-Denken”) wie “Wenn ich die Klassenarbeit nicht ohne Fehler abgebe, dann ist sie nichts wert!” und Katrastophisierungen wie “Das Referat wird bestimmt total schlecht laufen. Ich werde vor der Klasse stehen und nicht wissen, was ich sagen soll und dann werde ich anfangen zu stottern und alle werden sich über mich lustig machen!”, in einem verminderten Selbstvertrauen resultieren sowie Ängste und Selbstzweifel schüren. Auch Über- oder Untertreibungen, die sich auf extreme Schlussfolgerungen im Bezug auf die eigenen Fähigkeiten oder die Bedeutung von Ereignissen beziehen, wie etwa “Ich habe einen Fehler in der Gruppenarbeit gemacht, also bin ich der Grund, warum wir eine schlechte Note bekommen. Das Lob für meinen Beitrag letztes Mal war sicher nur aus Mitleid!“” verzerren den Blick auf die Realität und können zur Unfähigkeit, sich über schöne Dinge zu freuen, beitragen. 

Es ist wichtig, diese und andere typische Denkfehler zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, indem man den betroffenen Schüler:innen ein offenes Ohr und Unterstützung anbietet. Ein einfühlsames und unterstützendes Schul- und Lernklima kann dazu beitragen, dass Schüler:innen mit Depressionen sich verstanden und akzeptiert fühlen und die notwendige Hilfe zur Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit erhalten.

Abschließend ein wichtiger Hinweis: Genauso vielfältig wie die Symptome einer Depression sind, genauso schwer kann es sein, sie zu erkennen. Andere Menschen bemerken den Leidensdruck oft nicht, wenn Personen mit hochfunktionaler Depression nach außen hin nicht depressiv wirken. In diesem Fall sind Angehörige meist darauf angewiesen, dass die betroffene Person sich ihnen anvertraut. 

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